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Und deshalb schaut die Einladung
dieser ge|halt|voll-Ausgabe so aus:
Es gibt eine Rang-
reihe, wie Beru-
fung sich entwi-
ckelt und aufei- … und nicht so:
nander aufbaut.
Die neutestamentliche Berufung
beginnt mit dem Ruf in eine Bezie-
hung!
Ich wiederhole: „…Wir grüßen
dort alle, die durch die Verbindung Aber bevor es zum Tun kommt, ne Früchte. Doch wo ein Stamm
mit Jesus Christus für Gott ausge- zu einem Berufungsleben mit vie- ist mit seinen Ästen, soll es in der
sondert und zu Gottes Volk beru- len Beauftragungen, also bevor zu Regel auch Früchte geben!
fen sind…“ (1 Kor 1,2) der Beziehung mit Jesus zahlreiche
So schreibt Paulus an die Korinther Aufgaben hinzutreten, gibt es noch Die Schlüsselfragen für ein Leben
und bezeichnet damit jeden Chris- eine weitere grundsätzlichere Form als Berufener sind demgemäß:
ten als Berufenen. der Berufung: die Berufung in ein • Aus wem heraus und mit wem
neues Sein, die Einladung und He- tue ich, was ich tue?
Wenn wir Berufung als Ruf in eine rausforderungen, christusähnlicher • Als wer und wie soll ich tun, was
nahe Beziehung zu Gott verstehen, zu werden. ich tue?
dann ist Berufung der Anfang ei- „Der Herr ist der Geist; wo aber • Und dann erst die Frage, die für
nes Weges mit Ihm, auf dem es der Geist des Herrn ist, da ist Frei- viele schon am Anfang steht: Was
noch viele Anrufe durch Gott ge- heit. Wir alle aber spiegeln mit soll ich tun?
ben wird, die wir alle schon immer aufgedecktem Angesicht die Herr-
wieder gehört haben und denen lichkeit des Herrn wider, und wir Was nützt eine Berufung, wie
wir nachgegangen sind, aber wir werden verwandelt in sein Bild von spektakulär oder wie alltäglich sie
hatten keine Ahnung, diese als einer Herrlichkeit zur andern von auch sein mag, wenn ich sie ohne
Berufung zu bezeichnen. Wir ver- dem Herrn, der der Geist ist.“ Jesus umsetze oder nur aus Gehor-
missten zumindest einen Hauch (2 Kor 3,17f) sam oder sogar nur aus Angst vor
des dramatischen alttestamentli- Nachteilen, nur, um meine Pflicht
chen Berufungsgeschehens. Wir können uns dieses mehrfa- zu erfüllen? Sie nützt mir nichts
che Berufungsgeschehen gut am und anderen wenig.
Unsere Berufung in die Beziehung Bild eines Baumes vorstellen: Zu-
steht am Anfang unseres Glau- erst sind wir in der Beziehung zu
benslebens, sie ist die eine große Gott tief in ihm verwurzelt, mit
Berufung! ihm verbunden, er ist unsere Kraft-
Und daraus folgen viele Beauf- quelle und so kann sich ein kräf- Die Bestandteile von Brufung
tragungen, „kleine“ und „große“, tiger Stamm für eine „neue Krea- Früchte
nacheinander, nebeneinander, tur“ heranbilden. Und an diesem Früchte Beauftragungen =
kurzfristige oder langfristige. wachsen zahlreiche Äste, an denen Früchte Was soll ich tun? Berufung zum Tun
die Früchte unseres Tuns entstehen Baum- neue Als wer und wie
soll ich tun,
und reifen. Die Äste stehen für un- stamm Kreatur was ich tue? Berufung
zum Sein
sere neue Kreatur, unser neues Sein Aus wem heraus
und mit wem
in Christus. Betiehungen tue ich,
Wurzeln =
was ich tue?
Ohne Stamm und Äste gibt es kei-
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